Die Welt beurteilt, verurteilt und bewertet uns und auch umgekehrt kommen wir ständig in Versuchung, Menschen abzustempeln, schubladisieren oder zu bewundern. So ist der Lauf der Dinge und unserer Gesellschaft. Immer besser, immer mehr, immer perfekter. Ständig....fortan....und immer besonders dann, wenn wir glauben es ist alles wunderbar, kommen Momente oder Situationen, die uns den Boden unter den Füßen wegziehen. Wir stehen in Kontakt mit Menschen die uns das Leben erschweren oder in uns Sehnsüchte hervorrufen, dass wir glauben verloren zu sein. Wir glauben ständig handeln zu müssen.
Auch die Opferrolle ist sehr begehrt, in die wir ab und zu hineinschlüpfen, um im Schmerz baden zu können und somit alles Schwarz sehen.
Ein falsches Wort oder eine falsche Geste, eine Situation, ein Duft oder aber auch Begegnungen mit anderen, können in uns plötzliche, negative Stimmungen auslösen.
Und dann beginnt der Teufelskreis. Wir fühlen uns schlecht oder gehen in Abwehrhaltung, versuchen uns zu rechtfertigen oder auf irgendeine Art und Weise uns ins richtige Licht zu rücken. Wir verteidigen uns, kämpfen um unsere Rechte und sind auf der Hut, weil uns das Leben bereits so oft enttäuscht hat. Oder wir akzeptieren still, jedoch innerlich zerreißt es uns und Groll und Ärger bestimmen unseren Tag. Wir glauben Menschen zu lieben und hoffen auf ein Leben mit Happy End.
Wir wünschen uns, dass unsere Mitmenschen uns achten, respektieren, beschützen, bewundern, lieben oder aufmerksam auf uns werden. Wir sehnen uns danach. Dafür tun wir alles, wir schweigen, tolerieren, täuschen vor, geben nach, manipulieren, kämpfen oder verteidigen.
Doch wann haben wir unsere Ziele erreicht? Wann sind wir dort, wo wir uns in unseren Träumen sehen? Was muss ich tun, damit ich ein erfülltes Leben leben kann? Wie verändere ich mein Aussehen, dass ich bewundert werde....usw.?
Wir können unsere Ziele und Wünsche nicht ständig im Tun und im Handeln erreichen. Wir können uns nicht dauernd verbiegen für jeden und alles, um uns angenommen zu fühlen. Wir brauchen auch nicht unser Äußeres verändern um geliebt zu werden. Alles was wir verzweifelt suchen, ist ja bereits in uns, wir sind uns jedoch dessen nicht bewusst und somit befinden wir uns ständig im Mangel.
Alles, ..... die Liebe, das Wunder, das Glück.....usw, ist in uns angelegt ...... wir kamen damit bereits auf die Welt.....wenn wir aufhören daran zu zweifeln, wenn wir inne halten und anfangen nicht mehr auf unser Ego zu hören, auf die Stimmen in unserem Kopf, die uns ständig soufflieren, wie wir uns zu fühlen haben, dann werden wir merken, was oder wer in unserem Leben wirklich wichtig ist.........und wenn wir stoppen uns zu beschweren oder uns zu bemitleiden und aus dem Rad des Jammerns aussteigen, entsteht ein völlig neues Leben....ein völlig neuer Raum....ein völlig leerer Bilderrahmen, den wir mit neuen Ideen und schönen Momenten bestücken können. Dann ist endlich Zeit uns neu zu entdecken, mit Qualitäten die uns wirklich ausmachen, die so sind wie sie sind. Denn weder Geld, noch Kleidung oder ein Haus oder das was wir beruflich machen, wertet uns auf oder ab und macht uns zu glücklicheren Menschen.....fehlt die Fülle im Außen, müssen wir den Mangel in uns erkennen......der Mangel, den wir von Kindesbeinen an in uns tragen. Wenn wir das Alte beginnen loszulassen und anzunehmen, wird es leichter im Jetzt zu verweilen.
Situationen in denen wir mit Verurteilungen konfrontiert werden und wir uns automatisch rechtfertigen oder flüchten, können wir mit einem bewertungsfreien "Ist das so?" begegnen. So bald wir erkennen, dass unser Ego reagiert und nicht das Herz, entsteht neuer Raum und ein besonderer Weg tut sich auf. Wenn wir uns selbst dabei ertappen, wie wir gerade ferngesteuert auf Situationen reagieren und uns bewusst umsehen, was gerade abgeht, steht es Eins zu Null für das Herz.
Dank des Buches....eine neue Welt .....von Eckhart Tolle, dass ich jedem sehr ans Herz lege zu lesen.......habe ich verstanden, dass nur einige Sekunden Gedankenleere darüber entscheiden, ob wir unserem Ego die Kontrolle über uns lassen, oder ob wir in diesem Augenblick der Erkenntnis unsere Gefühle beobachten und das Ego entlarven. Wir sind dafür selbst verantwortlich, ob wir ins Drama flüchten und leiden oder jeden Moment als Geschenk empfinden. Mir persönlich gelingt es zum Beispiel, wenn ich mich wieder dabei ertappe, bei Kritik an mir, mich zu rechtfertigen, meinem Ego zu zulächeln, es versuche mit einem einfachen "Aha" oder einem bestimmten "JA" bewusst zu erkennen und gestehe mir zu, dass alles gut ist, so wie es ist, dass ich niemandem Rechenschaft schulde, wie ich mich in meinem Leben verhalte. Somit liegt die Entscheidung bei mir, ob ich mich weiter selbst geißele und verteidige oder ich es dabei lassen kann so wie es ist und sage somit JA zu mir und zu dem Moment, somit hat auch mein Gegenüber, einen Moment sich selbst zu erkennen.
Das Leben steckt voller Geheimnisse und Überraschungen jedoch unser Ego hindert uns gerne daran, unserer inneren Stimme zu folgen. Wir leben ständig in den selben Geschichten und hören täglich das gleiche Gejammer.....wenn wir das erkennen und einen Schritt aus der Situation, der Intuition folgen, wenn uns das ab und zu gelingt und wir auf uns vertrauen......ja dann.....glitzert das Leben in allen Farben und Schattierungen.....und keine Achterbahnfahrt wird uns zu schnell und kein Berg mehr zu hoch sein....denn dann bekommt das Leben Raum und Platz....für uns selbst.....
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